Über Wissenschaft, (Pseudo-)Medizin, Aufklärung, Humanismus und den Irrsinn des Alltags

SPIEGEL Online und die Kunst der falschen Frage

„Bringen härtere Sanktionen die Menschen wirklich in Arbeit?“ – so fragt SPIEGEL Online zur Reform des Bürgergelds.
Man könnte ebenso fragen, ob der Mond wirklich aus Käse besteht. Denn die Prämisse ist längst widerlegt: Sanktionen führen nicht verlässlich in Arbeit, sondern oft in Verdrängung, Verarmung und psychische Belastung. Die empirische Lage ist klar – und wird dennoch rhetorisch unterminiert.

Was hier passiert, ist keine journalistische Vorsicht, sondern Diskursmimikry:

  • Es wird der Anschein einer offenen Debatte erzeugt, wo längst Klarheit herrscht.
  • Es wird eine Frage gestellt, die nicht zur Aufklärung führt, sondern zur Wiederholung alter Narrative.
  • Es wird Neutralität behauptet – und dabei das Maß verloren.

Diese Form der Berichterstattung ist nicht harmlos. Sie ist strukturell gefährlich, weil sie Mythen als Meinung tarnt und Ideologie als Diskurs inszeniert.
Wer so fragt, legitimiert nicht Erkenntnis, sondern Zweifel an Erkenntnis.
Und das ist nicht Journalismus – das ist Simulation.


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„Der Mensch denkt, Gott lenkt“ – ???

  1. Andreas Lichte

    aber härtere Sanktionen führen doch sicher zu einem schöneren Stadtbild?

  2. Man sieht es in den USA, da wird die Verbesserung des Stadtbildes sogar noch von Live-Unterhaltung aka Migrantenjagd unterstützt.

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