
Der skeptische Katta ist schon seit 2016 Begleiter bei meinen Blogveröffentlichungen.
… und worum geht’s hier nicht?
Wer diesen Blog häufiger liest, kennt dessen Ton. Wer neu ist, erfährt hier, was ihn erwartet – und warum.
Ich sehe mich als skeptischen Menschen mit einem Hang zum Grundsätzlichen. Mich interessieren weniger schnelle Meinungen als die Fundamente, auf denen sie stehen – oder eben wackeln. Nach einem Berufsleben in der öffentlichen Verwaltung widme ich mich heute dem, was man früher wohl Aufklärung genannt hätte: der Verteidigung der Vernunft durch kritischen Diskurs. In diesem humanistisch begründeten Sinne sehe ich auch mein Engagement in der skeptischen Szene: als Verpflichtung, erkannten Irrtümern nicht gleichgültig zuzusehen und Aufklärung nicht als historischen Luxus zu behandeln.
Dieser Blog begann als kritisches Projekt gegen Pseudomedizin und ihre systemischen Ermöglichungsstrukturen – mit dem Schwerpunkt Homöopathie (was natürlich mit meinem Engagement beim Informationsnetzwerk Homöopathie zu tun hat), aber auch in anderen Bereichen der Pseudomedizin wie der Osteopathie und der Akupunktur. Anlässlich der damaligen Diskussion über die Masernimpfung und erst recht zu Pandemiezeiten kam noch das Impfthema dazu. Doch mit der Zeit erweiterte sich mein Fokus: Immer drängender stellte sich die Frage, warum so viele Menschen an nachweislich Unwirksames glauben, wie Wissen eigentlich entsteht und was wir überhaupt mit einiger Sicherheit wissen können. Daher verfolge ich auch erkenntnistheoretische und wissenschaftsphilosophische Linien – oft dort, wo sie mit realen Folgen kollidieren, wo die Existenz objektiver Wahrheiten geleugnet wird und „gefühlte Erkenntnisse“ deren Raum einnahmen wollen.
Inzwischen spielen auch gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Themen, gelegentlich sogar Alltagseindrücke eine wachsende Rolle: der Wandel öffentlicher Diskurse, mediale Verzerrungen von Recht und Politik, sprachliche Verschiebungen in der öffentlichen Wahrnehmung oder die zunehmende Spannung zwischen Rationalität und emotionalisierter Öffentlichkeit.– kurz: der schleichende Verlust öffentlicher Vernunft (oder, wenn man so will, des common sense). Diese Erweiterung folgt keiner Strategie, sondern ergibt sich aus persönlicher Erfahrung und Haltung, oft sind es eher Miniaturen, auch augenzwinkernd, aber immer mit kritischem Blick.
Der Anspruch bleibt dabei derselbe: differenzierte Analyse, Respekt vor Fakten und die Bereitschaft, komplexe Zusammenhänge verständlich und Probleme unter der Oberfläche von Gewohnheit sichtbar zu machen – auch dort, wo einfache Erzählmuster versagen. Kulturkampfrhetorik, die Feindin jedes faktenbasierten Diskurses, wird sich hier nicht finden. Auch und gerade nicht bei Themen, deren öffentliche Diskussion von eben solcher Rhetorik geprägt ist.
Warum hier Kritik oft scharf ausfällt – und trotzdem nicht negativ grundiert ist
Manche Texte auf diesem Blog sind pointiert, gelegentlich polemisch, und nicht immer bequem.
Dazu sollte jeder wissen: Die Kritik hier entsteht nicht aus Frust, sondern aus Verantwortung. Sie richtet sich nicht gegen „alles“, sondern gegen das, was sich der Verbesserung verweigert. Nicht aus Misstrauen gegenüber der Welt und den Menschen, sondern aus der Hoffnung, dass die Welt und die Menschen es besser können. Je mehr Erfahrung, desto klarer der Blick – und desto größer die Pflicht, Dinge beim Namen zu nennen.
Meine Texte sind (hoffentlich!) wissenschaftlich faktenbasiert, manchmal essayistisch, manchmal polemisch, oft nachdenklich – und immer der Versuch, nicht nur gegen etwas, sondern für etwas zu schreiben: für Rationalität, für intellektuelle Redlichkeit und für einen Humanismus, der mehr sein will als ein nostalgisches Zitat aus besseren Zeiten.
Warum ich aufkläre? Weil ich es kann. Weil ich es muss. Wenn Sie sich wiedererkennen, mitdenken oder widersprechen möchten – willkommen.
Wer mich ausschließlich über meine wissenschaftsbezogenen oder gesellschaftskritischen Beiträge kennt, bekommt vielleicht ein einseitiges Bild meiner Person. Wer mag, findet auf meinem anderen Blog Nachklang eine andere Seite von mir. Dort geht es um mein „Lebensthema“ Musik – um Erinnerungen, persönliche Beobachtungen, Reflexionen. Auch dort freue mich mich über Besuche.
Ihr / Euer
Udo Endruscheit
Eine Übersicht über meine Veröffentlichungen (Artikel, Podcasts, Videos, Interviews) findet sich hier.