Über Wissenschaft, (Pseudo-)Medizin, Aufklärung, Humanismus und den Irrsinn des Alltags

Kategorie: Mensch und Leben Seite 1 von 10

„Links ist Geschichte“ – Eine Groteske der Gegenwart

Illustriert von Microsoft Copilot

Einleitung: Die rhetorische Provokation

Es gibt Sätze, die tun weh. Nicht, weil sie klug sind, sondern weil sie die Wirklichkeit verzerren und dabei so selbstgewiss daherkommen, dass man sich fragt, ob ihre Urheber sie tatsächlich glauben. Der Satz „Links ist Geschichte“, öffentlich geäußert von Friedrich Merz und Markus Söder, gehört in diese Kategorie.… Weiterlesen ...

ME/CFS: Baldrian für Schwerstkranke


Wie Politik ME/CFS-Betroffene erneut im Stich lässt

Akten geschlossen – Forschung vertagt.
(ChatGPT 5)

Es war ein Video, das Hoffnung machte. Dorothee Bär und Nina Warken traten gemeinsam auf, versprachen Aufmerksamkeit, Forschung, Versorgung. Es klang nach Kontinuität – nach einer Fortführung der Linie, die Karl Lauterbach begonnen hatte: ME/CFS endlich als das zu behandeln, was es ist – eine schwere, oft lebenslange Erkrankung, die junge Menschen aus dem Leben reißt und sie in ein System schleudert, das auf ihre Existenz nicht vorbereitet ist.… Weiterlesen ...

Pflichtzeit oder Zwangsdienst?

Warum die Debatte um eine Allgemeine Dienstpflicht verfassungsrechtlich neu geerdet werden muss

Es ist eine dieser Ideen, die plötzlich auftauchen, sich rhetorisch verselbstständigen und dann – oft ohne Prüfung ihres Realitätsgehalts – als vermeintlich pragmatische Lösung durch die Medienlandschaft geistern: die „Allgemeine Dienstpflicht“.

Was dabei auffällt: Die Diskussion wird mit einer bemerkenswerten Nonchalance, nahezu feuilletonistisch geführt – als ginge es um ein pädagogisches Experiment, nicht um einen tiefgreifenden Eingriff in die Grundstruktur individueller Freiheit.… Weiterlesen ...

Die blinden Flecken des Billigkonsums

I. Die Ökonomie des sinnlosen Kaufens

Man muss kein Kulturpessimist sein, um festzustellen: Ein großer Teil unseres heutigen Konsums ist kein Ausdruck von Bedarf, sondern Ergebnis einer perfekt orchestrierten Verführung.

Über Social-Media-Plattformen, Reels und App-Benachrichtigungen erreicht uns eine Flut von Angeboten, die weniger auf Qualität als auf Reflexe zielt: Sieben Shirts für 22 Euro, nur heute 80 Prozent Rabatt, kostenloser Versand, ständige Geschenke-Offerten – und alles mit einem Wisch erreichbar.… Weiterlesen ...

Framing statt Fakten

Wie Journalismus zur Echokammer politischer Rhetorik wird

Bild von Manfred Steger auf Pixabay

1. Ein Land im rhetorischen Ausnahmezustand

Muss man sich eigentlich jeden Tag aufregen? Manchmal scheint es so. Nicht nur über politische Rhetorik, sondern zunehmend auch über den Journalismus, der sie begleitet – oder besser: der sie verstärkt.… Weiterlesen ...

Reform oder Ritual? Warum der SPIEGEL der Bahnreform schon nicht mehr glaubt

Man muss kein Fachmann für Verkehrspolitik sein, um zwischen den Zeilen des aktuellen SPIEGEL-Artikels über die neue Bahnchefin Evelyn Palla zu lesen: Von der einst groß angekündigten Reform der Deutschen Bahn ist nichts mehr übrig – außer dem Versuch, die Erwartung an sie möglichst geräuschlos herunterzudimmen.

Vom Aufbruch zur Abarbeitung

Ursprünglich sollte das 32-seitige Strategiepapier von Minister Schnieders die Bahn neu denken – als Aufbruchsdokument, das das Verhältnis zwischen Bahn, Bund und Regulierungsbehörde endlich klärt und die dysfunktionalen Doppelstrukturen zwischen Netz, Betrieb und Konzernführung aufbricht.… Weiterlesen ...

Brandmauer als Beruhigungspille?

Zur diskursiven Entgrenzung im SPIEGEL


Der SPIEGEL-Leitartikel von Ralf Neukirch zur „Brandmauer“ der CDU gegenüber der AfD liest sich wie ein Verteidigungsschreiben aus dem Konrad-Adenauer-Haus. Die rhetorische Struktur ist klar: Apologie für Friedrich Merz und die Union, flankiert von pauschalen Vorwürfen an Grüne, Linke und SPD, die „vorgeblich Sorge vor Löchern in der Brandmauer“ äußern, aber selbst nichts zur Bekämpfung des Rechtsextremismus beitragen.… Weiterlesen ...

Der Sozialstaat und seine Ermüdung

Zu Nikolaus Blomes Kommentar bei SPON am 20.10.2025

Screenshot: Spiegel online

Nikolaus Blome hat wieder einmal recht – und liegt zugleich völlig daneben.
In seinem neuen SPIEGEL-Kommentar über die unüberschaubare Vielfalt deutscher Sozialleistungen benennt er ein echtes Problem: den Dschungel aus Programmen, Anspruchsgrundlagen, Nachweispflichten und Förderinstrumenten unter dem Sammelbegriff „Sozialstaat“, der längst niemandem mehr so nützt, wie es erforderlich wäre – weder den Berechtigten noch denen, die ihn verwalten sollen.… Weiterlesen ...

Maß und Moral – Gedanken zum Strafrecht

Wie das Strafrecht gegen die Versuchung der Symbolpolitik verteidigt werden muss

Bild von Edward Lich auf Pixabay

I. Die Strafrechtsreformen: Abkehr von Rache, Hinwendung zu Maß

Das deutsche Strafrecht hat sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts grundlegend gewandelt. Die Reformen von 1969 und 1975 waren keine bloßen Modernisierungen, sondern Ausdruck eines tiefgreifenden Paradigmenwechsels:

  • Weg von der Vergeltungsidee,
  • hin zu einem rationalen, schuldangemessenen, rechtsstaatlich kontrollierten Strafsystem.
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„Der Mensch denkt, Gott lenkt“ – ???

Warum ein Gottesbezug in der Landesverfassung Schleswig-Holsteins ein Angriff auf die säkulare Ordnung ist

Bild von jorono auf Pixabay

Es ist nicht der erste Versuch – aber einer der deutlichsten: Die CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag fordert erneut einen Gottesbezug in der Präambel der Landesverfassung. Die Begründung ist ebenso klar wie verstörend:

„Ein Bezug zu Gott in der Verfassung ist eine Selbstvergewisserung und eine wertvolle Demutsformel, denn es liegt nicht alles allein in unserer Hand.“

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