– und was sie über den Verkäufer verraten

Es ist ein ewiges Mysterium: Da will jemand ein hochwertiges Kameraobjektiv verkaufen – und präsentiert es mit einem Foto, das aussieht, als sei es aus Versehen mit einem Toaster gemacht worden. Dunkel, unscharf, konturlos, gern auf schwarzem Hintergrund bei ausgeschaltetem Licht. Und natürlich im falschen Bildformat. Die Rückseite des Objektivs? Bleibt ein Rätsel. Der Zustand der Linsen? Unsichtbar. Die Frontlinse glänzt – man weiß nur nicht, ob vor Fett, Staub oder innerer Erleuchtung. Seitenansichten? Überflüssig. Dafür gibt es als Zugabe ein weiteres Foto im gleichen Stil und mit gleicher Perspektive – diesmal allerdings mit dem Objektivdeckel drauf.
Und das Kuriose: Gerade in der Fotografie-Rubrik passiert das ständig. Sollte man dort nicht eigentlich Käufer ansprechen, die – man stelle sich vor – Wert auf gute Bilder legen?
Solche Fotos senden eine klare Botschaft: „Ich will dieses Ding loswerden, aber Mühe gebe ich mir nicht.“ Und wer beim Fotografieren so lieblos vorgeht, bei dem darf man auch beim Versand oder bei der Lagerung nicht auf liebevolle Detailpflege hoffen.
Die gute Nachricht: Solche Bilder filtern. Sie sortieren gnadenlos die Verkäufer aus, die einen schwarzen Kreis auf schwarzem Grund für ein Verkaufsargument halten. Und helfen denen, die lieber bei Anbietern kaufen, die ihr Angebot ernst nehmen.